Freitag, 19. März 2010

wenn der mittagsdämon klingelt

die katzen liegen im sonnenquadrat auf dem sofa und schlafen wie erschlagen, draußen toben die amseln und mäuse übers gras, ich gehe drinnen den langen gang entlang und schaue in jedes zimmer. die welt wartet darauf, mit meinen erledigungen belästigt zu werden, aber es hat alles keinen geschmack. blöde glotze ich in den kühlschrank, ins schlafzimmer, falte im zeitlupentempo handtücher, angle zum xten mal den koffer aus dem schrank, zähle sieben unterhosen hinein, lasse ihn offen liegen. was direkt aus der dose genießbar ist, habe ich längst aufgegessen, ich trinke zu wenig wasser und rauche zu viel, auf jedem sessel hocke ich nur auf der kante. mit dem putzeimer im gemeinsamen stiegenhaus bin ich fröhlich, nicht wollen, nur müssen, das tut irgendwie gut.

ich hab es satt, morgen schon wieder unterwegs sein zu müssen, die stunden, der koffer, das schlechte essen, es ist so langweilig geworden. all die öden pflichten der kommenden woche in der alten stadt, die termine mit hausverwaltung, energieversorger, telekombetreiber, die schlüssel, modem, gaszähler, der schmutz in den ecken, die losen türgriffe. meldeamt, arbeitsamt, bank, büro, der kursleiter, dessen firmenhomepage seit monaten nicht erreichbar ist, das erwartbare gezanke mit dem vermieter - man will sich den schädel einrennen an der nächsten gut gekalkten wand.

Mittwoch, 3. März 2010

abends im lokal

ich: "... und auf dem weg hierher habe ich gedacht, dass abendliches busfahren in new york sicher aufregend wäre. das ist es in stuttgart halt nicht so."
h. lächelt.
ich: "auf dem iphone sind fotos vom cobenzl und vom kahlenberg, die habe ich mir beim herfahren angeschaut und gedacht, dass dieses wien viel zu schön ist für die wiener."
h. lacht: "das stimmt. ich muss deshalb da wirklich nicht leben. gern immer wieder hinfahren, aber auf dauer? was soll ich dort?"
ich: "mir fehlt ja auch eigentlich nichts konkretes, jetzt mal abgesehen von den freundinnen. es ist mehr der mythos oder der mehrwert, den eine stadt produziert. dafür, dass man es erträgt, mit millionen anderer zusammengepfercht zu werden, bekommt man eine geschichte geschenkt. was man aus diesem pietismus hier für großartige neurosen entwickeln könnte! aber nein, alles straight und sauber. schade."

später im park.
ich: "fehlt dir das nicht, das urbane?"
h.: "was bedeutet das denn? ich finde stuttgart schön mit den hügeln und dem blick von unserem haus. es ist toll, mitten in der stadt zu wohnen, in zehn minuten beim bahnhof zu sein und mit der s-bahn in die arbeit fahren zu können."
ich: "und sonst?"
h.: "du vergisst, dass ich kein stadtmensch bin. stuttgart ist die größte stadt, in der ich je gelebt habe."
ich: "oh."

Dienstag, 2. März 2010

hässliche enten

so gern würd ich eine liste machen, aber zwei gelten nur als paar: hugh laurie und zinedine zidane waren ursprünglich bestenfalls als unattraktiv, ehrlicherweise als richtig hässlich zu beurteilende männer und sind dann auf geheimnisvolle weise zu den kardinalschnitten und spindposterboys mutiert, als die wir sie heute kennen. wie ging dies vor sich? kam irgendwann der stylecoach vorbei? die gute fee mit drei wünschen zusätzlich? jedenfalls bemerke ich, dass schöne menschen mir sympathischer sind, wenn sie früher mal hässlich waren.

(edit: illustrative und lehrreiche bilder suche ich, wenns mich freut, später.)

liquid center

fließende inhalte in starren formen

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