manus von klaus wagenbach
bei der tagung ende vergangener woche hab ich dem großen verleger klaus wagenbach sein vortragsmanuskript abgeluchst, das jetzt auf meiner kuchelkredenz liegt. es ist kopiert, aber offensichtlich auf der maschine geschrieben und dann in alter lektorenmanier, so wie ich es schon nicht mehr gelernt habe, geschnitten und geklebt und noch ein letztes mal von hand korrigiert worden - ein hirn an der arbeit, noch sichtbar auf den paar blättern. das publikum hat ruhig, aber lang, lang anhaltend applaudiert, so dass der alte listige lachsack fast schon gerührt war, und dann stellten sie sich an, um sich die anthologie zum 40jährigen verlagsjubiläum signieren zu lassen, die wagenbach den teilnehmerInnen geschenkt hatte. am weg nach hause spintisierten dann mein kollege und ich vom eigenen verlag, den wir gern gründen würden, welche bücher wir machen würden, woher das geld kommen sollte und wie das alles funktionieren könnte.
was wagenbach mit seinem verlag gemacht hat, war keine spielerei, es war eine ernstzunehmende, große sache, die, verändert, bis heute weiterlebt. ihn zu hören war endlich wieder einmal eine vorstellung davon, dass etwas bewegt werden und etwas glücken kann, und es war eine einladung, es ihm gleichzutun. dabei ist er nicht einmal uneitel, aber es erschlägt einen nicht, ihm zu begegnen, sondern macht was auf. „das einzige, was mich stört, ist, dass er sich eine 30 jahre jüngere frau genommen hat“, sagte ich noch zu meinem kollegen. der lächelte nur milde und antwortete: „es sind gott sei dank alles nur menschen.“
was wagenbach mit seinem verlag gemacht hat, war keine spielerei, es war eine ernstzunehmende, große sache, die, verändert, bis heute weiterlebt. ihn zu hören war endlich wieder einmal eine vorstellung davon, dass etwas bewegt werden und etwas glücken kann, und es war eine einladung, es ihm gleichzutun. dabei ist er nicht einmal uneitel, aber es erschlägt einen nicht, ihm zu begegnen, sondern macht was auf. „das einzige, was mich stört, ist, dass er sich eine 30 jahre jüngere frau genommen hat“, sagte ich noch zu meinem kollegen. der lächelte nur milde und antwortete: „es sind gott sei dank alles nur menschen.“
gingerbox - 22. Mai, 19:46
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