Dienstag, 27. Oktober 2009

der sermon, den ich immer aufsage, wenn die leute merken, dass unsere erste gemeinsame wohnung mehr kostet als mein nettogehalt

was soll ich machen, sie geben ihm das geld. es ist ja nicht so, dass er waffen nach afrika verschiebt oder für die atomlobby arbeitet. im grunde ist er buchhändler, und wenn der job so dotiert ist, soll es mir recht sein. klar könnte ich mir so eine wohnung alleine nicht leisten. aber ich bin nicht allein, und wenn er mich allein lässt, wenn er so viel arbeitet, dass ich nichts von ihm habe und sich zwischen uns nichts mehr abspielt, werde ich nicht wegen der wohnung bei ihm bleiben.
was wäre denn gleichberechtigt? wenn jedes von uns den gleichen beitrag einzahlt, um unser gemeinsames leben zu finanzieren? so dass ich jeden monat am limit entlangschrammen müsste, während er nicht wüsste, wohin mit dem geld, und sich in kürzester zeit eine fette zusatzpension erspart hätte? während mir nichts bliebe für später? so nicht, meine herren, wir machen hier finanzausgleich.
das wird trotzdem spannend, wenn ich meinen anteilsgemäßen minimalbeitrag auf unser gemeinsames konto eingezahlt habe und mir dann mit dem restlichen geld luxus und schnickschnack anschaffe. wahrscheinlich wird er weniger blöd schauen, als ich mich vor falschem schlechten gewissen winden. als würde ich mich drücken vor meinen pflichten und mich aushalten lassen, als würde ich mir privilegien erschleichen, die mir nicht zustünden, dabei stehen sie mir ebenso zu wie ihm, der auch nicht mehr kann als arbeiten, eine begrenzte anzahl von stunden am tag.
gut, die umsatzverantwortung. das ist immer das argument, warum bestimmte jobs besser bezahlt sind als andere, abgesehen natürlich von meinem, denn wonach bei dem das gehalt bemessen wird, weiß der gott des controllings oder der geschäftsführer. was soll ich dazu sagen? das geld ist halt der am höchsten angesehene faktor, und nicht etwa, wie hier und da behauptet, "kreativität", "soziale kompetenz" oder gar rechtschreibung. kann ich was dafür? gern würde ich für die orthografische qualität eines ganzen unternehmens einstehen, aber bislang habe ich noch kein entsprechendes angebot erhalten.
so muss halt jede arbeit für gleich erklärt werden, in unserem kleinen privaten sozialismus. fest vorgenommen habe ich mir, nicht vor lauter schuldgefühlen alle hausarbeit an mich zu reißen. ich glaube, das wird noch der leichteste teil des ganzen.

Sonntag, 18. Oktober 2009

aus dem archiv: london 2001 (vor dem anschlag)

to beat the shit out of sbd. to take the piss out of sbd.
hindsight (Emily)
wicket, cush, pocket (Paul)
"When there's grass on the wicket, it's cricket." (Uschi)
teenage angst (Charlie)
(to) kip
pimp, gang-rape, hooker
geezer (Charlie)
bishop & pawn -> prawn
booz(er)
love interest
über-, ersatz-
knock off
pun, till, tab, to stick it on the tab (Uschi)
to coin a phrase
bookish
top up, pop up, pop in, pop over
Y-fronts/thongs
nostalgia
latte (lahtee)
bugwheat (Aaron)
spunk (Joe)
"jusse-pekka"
spliff (Greg)
"Absolutely"
lock-in
penny dreadfuls

David Beckham as such
homeless (young) (women)
Bridget Jones & Captain Corelli
vintage clothes
Sirenengeheul
Julie Burchill
starbuck's et.al.
Soho, esp. Old Compton Street, Soho Square, TCRoad
"Cheers"
charities
William Hague, Anne Widdecombe, Tories as such
mixed race couples
mobile covers & ringtones
sky full of planes
bitter, chips & crisps
o sole mio glockenspiel
cookbook craze
flirts
Jack Dee & Graham Norton

Now you see them, now you don't.
They had the cake, and they ate it.

bat-eared, scrubbed

Donnerstag, 15. Oktober 2009

"sie wollte es selbst"

immer wieder könnte ich kotzen. wenn erwachsene männer kinder ficken, rechtfertigen sie sich immer mit dem selben argument:

"Aber es ist nicht notwendig so, dass manche Mädchen im Alter von 13 Jahren nicht genau wüssten, was sie tun, auch wenn es um Sex geht."

so verquast blubbert es zum beispiel aus aktuellem anlass aus rüdiger suchsland heraus, der auf der telepolis zwei mordsriemen schreibt, bis er doch noch kapituliert und geradezu zwanghaft sagen muss: "sie wollte es selbst." denn nichts anderes bedeutet dieser satz. ich darf das mal ausdeutschen:

gerade formuliert sagt suchsland: "manche mädchen im alter von 13 jahren wissen genau, was sie tun, wenn es um sex geht." dieser feuchte altherrentraum wird nicht dadurch wahrer, dass man ihn pseudokulturhistorisch herzuleiten versucht, zumal suchsland völlig offen lässt, was da zu wissen sei. ich schätze, er meint den code der "verführung" (houellebecq), die gesten, die man sich an jeder plakatwand abschauen kann, von fernsehen und internet ganz zu schweigen. die sind tatsächlich so banal, dass man nicht 13 jahre alt werden muss, um sie zu reproduzieren. offenbar vergibt sich aber auch ein gebildeter mann wie suchsland nichts, wenn er diese gesten als wissen um sex interpretiert. und dann stehen sie da mit großen augen und stellen sich dumm, die herren kinderficker, präsentieren sich als willen- und hirnlose anhängsel ihres schwanzes, die sich nicht anders zu helfen wussten, und halten sich auch noch für besonders potent.

dieser artikel ist in allem - im aufbau, im ansatz, in jedem detail - so widerlich, dass mich eine hilflose wut packt. so allein sind mädchen also in dieser welt (und jungs auch, dieser französische minister, wurde der schon davongejagt?), so egal sind sie diesen typen, dass es offenbar schon genügt, wenn ihnen "gar nichts geschah", um die "libertinage" der 60er und 70er zu glorifizieren.

ich sag ihnen was, ganz ehrlich, nur um zu zeigen, dass es mir nicht um eine tote moral geht: es wäre schön gewesen, sex von jemandem zu lernen, der es kann, auch schon mit 13. der wirkliches wissen hat und in der lage ist, zu sagen, was passieren wird, was es bedeutet und was man dabei empfinden kann, und der es einen erleben lässt. aber dazu müsste man sich zurücknehmen können, freundschaft und fürsorge empfinden und imstande sein, ein geschenk zu übergeben. und dazu werden diese arschlöcher nie imstande sein.

edit:
via mädchenmannschaft

liquid center

fließende inhalte in starren formen

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